Historie

Seit 1982 spielten in der Dorflinde zahlreiche Bands. Unter den Musikerinnen und Musiker finden sich auch sehr bekannte Namen: der deutsche Posaunist Albert Mangelsdorff, sein Bruder Emil, der Saxophonist, der legendäre Schweizer Jazz-Drummer Charly Antolini, die irische Band Dervish, die Klezmer-Virtuosin Irith Gabriely mit ihrer Band Colalaila, Inga Rumpf und Joja Wendt, Titi Winterstein, Martin Weiss, die russische Band Loyko oder die junge schottische Sängerin Julie Fowlis, die 2008 ihr erstes und bis damals einziges Deutschlandkonzert exklusiv in der Dorflinde gab und 2009 sogar in den ARD-Tagesthemen portraitiert wurde. Mittlerweile sind einige der Gründer der Dorflinde ebenso wie einige der aufgetretenen Musikerinnen und Musiker verstorben. Die großartige Idee, dass ehrenamtlich tätige Vereinsmitglieder Konzerte mit handgemachter authentischer Musik auf hohem Niveau organisieren und durchführen, lebt weiter.

2012 erhielt der Folk- und Jazzclub Dorflinde den Kulturpreis der Stadt Rüsselsheim.

Nachfolgend stehen alle seit 1982 aufgetretenen Bands in alphabetischer Reihenfolge sowie weiter unten die Vereinsgeschichte von 1982 bis 2009.



Bands (in alphabetischer Reihenfolge)

4-Wheel Drive • Absinto Orkestra • Academic Jazz Band • Agricantus • Aisling • Albie Donnelly's Big Thing • Al C. Blues Section • Albert Mangelsdorff • Allot • Allotria Jazz Band • An Cat Dubh • An Erminig • An Tor • An Tor Trio • Andy und die Asse • Arizona • Ars Vitalis • Barrelhouse Jazzband • Barry und Heinz featuring The Dream • Bassface Swing Trio feat. Dizzy Krisch & Rainer Heute • B.B. & The Blues Shacks • Beoga • Blue featuring Emily Spiers • Blue Wonder Jazzband • Blues Blend • Blues Company • Blues Coop • Blues Mafia & Jeanne Carroll • Bluespoint • Bob Kerr & His Whoopee Band • Bodo Kolbe & Saure Gummern • Bohem Ragtime Jazz Band • Boogie Connection • Boogie Woogie Company • Bornheim Blues Company • Brenda Boykin & Jan Luley Trio • Brass Band Rakovnik • Broom Bezzums • Broom Bezzums & Keike Faltings • Bube Dame König • Café del Mundo meets D.D. Lowka & Mulo Francel • Café del Mundo feat. César Gamero & Sandro Gulino • Cajun Roosters • Candles • Cara • Casamba • Charlie Carr Soulband • Charly Antolini's Jazz Power • Christoph Oeser • Christoph Oeser Trio • Cleo & Jan Luley's Lagniappes • Colalaila • Cosán • Crosswind • Csòkolom • Das Blaue Einhorn • Das Dritte Ohr • Davide Salvado Trio • Deitsch • Dennis McGrath & Poitín • Der Hausfreund • Dervish • Di Chuzpenics • Die Schoppeschlepper • Dietrich Geldern Swingtett • Diknu Schneeberger Trio • Dixieland All Stars • Django Mobil • Down Home Percolators • Ellwertritsch • Emerald • Emil Mangeldorff Quartett • En Haufe Leit • Engelbert Wrobel's Swing Society und Silvia Droste • Eri Wels und Band • First Class Blues Band • Flap • Foolhouse Bluesband • Foreign Feathers • French Connection • Gankino Circus • Get the Cat • Gismo Graf Trio featuring Martin Weiss • Goitse • Golden Voice • Grass Root Ties • Grass Unlimited • Gudrun Walther & Jürgen Treyz • Gundel's Giganten • Gunsmoke • Gustl Mayer & Friends • Handkäs mit Musik • Harald Blöcher's Tailgate Jazzband • Harriet Earis • Hawk • Heit owend e'mol schottisch • Hiss • Hoochie Coochie Blues Band • HopStopBanda • Hot Four Creole Jazzband • Hot Four Creole Jazzband & Christoph Oeser • Hot Four & Michael Grün • Hot Moustache • Hotel Ost • Ian Smith • Ian Smith & Stephen Campbell • IKS Swing Kids • IKS Swing Kids & Baby Hermann's Jazz Guys • Indo America • Inga Rumpf + Joja Wendt Quartett • Iontach • Irish Spirits Festival • Jackson Singers • Jam Session • Jams • Jazz Fingers Trio & Martha Cambridge • Jenaer Dixieland Stompers • Jessica Born & Band • Jörg Hegemann Boogie Trio • Johnny Reb and the Rebels • Joja Wendt Quartett • Joschi Schneeberger Quintett • Joscho Stephan Quartett • Juke Joint Blues • Julie Fowlis • Kat Baloun, Nina T. Davis & The Alleycats • Klezcetera • Klezmer Quartett Heidelberg • Kraut un Riewe • Lahn River Jazzband • Lailo • Latin Department • Le Clou • Leathertown Jazzband • Les Haricots Rouges • Loodwich's Highland • Los Andinos • Los Cordobanos • Louisiana Radio • Loyko • Ludwig Seuss Band • Lulo Reinhardt Latin Swing Project • Lulo Reinhardt Latin Swing Project feat. Daniel Stelter • Magnolia • Main City Red und his Bluesband • Main Jazz Gang • Mainz Jazz Gang • Mama Shakers • Manfred Häder Band feat. Jessica Born • Manne Friedrich • Marianne Aya Omac • Markus Lauer Trio • Martin Weiss Ensemble • Martin Weiss Sinti Jazz Ensemble feat. Fritz Hartschuh • Mastercharge feat. Matt Walsh • Matchbox Bluesband • Matchbox Bluesband & Linda Krieg • Matching Ties • Mea von Frauch • Metropolitan Jazz Band • Midnight Creeper • Milan Swing • Miss Lulu White's Red Hot Creole Jazz Band • More Maids • Mr. Jelly's Jam Band • Netzer & Scheytt • New Long Louis Jazz Babies • Niamh Ní Charra Band • Nid de Poule • Nina's Rusty Horns • Northern Light • Núa • Orfeo Greco • Original Äbbelwoi Ramblers • Original Blütenweg Jazzer • Orkiestra Sw. Mikolaja • o-ton • Ozan Baran • Papa Legba's Blues Lounge • Papa's Finest Boogie Band • Pavel Mozgovoy Trio • Peter Glessing Jazztett • Peter Lipa & Band • Phooka • Prosechòs • Quodlibet • Red Hot Hottentots • Rembetiko • Rezi-Babbel • Rubber Duck • Saitenwind • Sammy Vomácka Trio • Sandy Bell's • Schlendrian • Séamus Begley & Jim Murray • Séamus Begley & Tim Edey • Shepperpipe • Silverado • Skylark • Slide • Steve Crawford & Sabrina Palm • Steve Scondo Band • Stockholm Lisboa Project • Summer Trad Open Air 2004 • Summer Trad Open Air 2005 • Sunnyland Bluesband • Swing Orchestra Cracow • Swingin' Fireballs • Swinging Daddies • Swinging Daddies & Peter Petrel • T&T Wollner • Talabarte • Talisman • Talisman & Jana Mishenina • The Blues Big Band • The Chris Zimmer 5 • The Friel Sisters & Marty Barry • The Gypsy Kids • The Rochus Street Ramblers • The Rosenberg Trio • The Tannahill Weavers • The Two Duos • Titi Winterstein & Ensemble • Titi Winterstein Quintett • Tom Bombadil Band • Tom Bombadil Folkband • Tom 'n Harry's Jazzband • Tommie Harris & Friends • Tommy Schneller Band • Tommy Schneller's Extravaganza • Trio HEF zu viert • Truck Train • Tuira • Two Times Five • Uni Big Band Frankfurt • Väsen • Vistula River Brass Band • Viva Creole • Wanted • Welkebach Group • Wiesbadener Juristenband • Wild Geese • Wild Silk • Wilson de Oliveira Quintet • Woog City Stompers • Yannick Monot & Nouvelle France • Zambo Unlimited • Zambo's Bluesband • Zopponection • Zydeco Annie & Swamp Cats



Vereinsgeschichte

Die Beschreibungen der Jahre von 1982 bis 2002 basieren auf einem Artikel von Dr. Horst Gutzler im Lindenblättchen zum 20. Geburtstag der Dorflinde, die der Jahre 2003 bis 2006 stammen von Ulrich Reeg. Seit 2007 kümmert sich Marcus Metz um Inhalt und Gestaltung dieser Seite.

Bei Auftritten der Band "Das Hermelin" in der Gaststätte von Inka und Karl Schließmann "Zum Ramsee", hatten sich bei walisischem Folk einige Folk- und Jazz-Freunde gefunden, bei denen die Idee gereift war, einen Verein zu gründen. Es sollten auch in Rüsselsheim gute und preiswerte Folk- und Jazzveranstaltungen angeboten werden, damit man nicht erst in die nähere oder weitere Umgebung fahren musste, um seine Musik zu hören. Es waren 21 Gründungsmitglieder, die sich am 30. Oktober 1982 in der Gaststätte "Zum Ramsee" zur Gründungsversammlung trafen. Auf den Namen Dorflinde, Rüsselsheimer Folk- und Jazz-Club hatte man sich schnell geeinigt. Als erster Vorsitzender wurde Rolf-Jürgen Gelis, als Schriftführer Reinhard Lenz und als Kassierer Gerhard Fricke gewählt. Dem Vorstand stand ein Beirat mit neun Mitgliedern zur Seite, der bei der Programmgestaltung eine "Geschmacksvielfalt" gewährleisten sollte. Anfangs wollte man vierzehntägig jeweils samstags abends Jazz - und Folkmusiker auftreten lassen. Als Veranstaltungsort war der Museumskeller vorgesehen, wo die Kulturverwaltung der Stadt bisher in vierwöchigem Abstand Musik - und Kleinkunstveranstaltungen durchführte. Eine Fortsetzung dieser Reihe war aber auf Grund der finanziellen Situation langfristig gesehen sehr fraglich. Die Initiative der Musikfreunde wurde, wie aus einem Schreiben des damaligen Bürgermeisters Löffert hervorgeht, begrüßt, gleichzeitig wurden aber Bedenken des Museums und der in der Festung untergebrachten Jugendherberge gegen den Museumskeller als Veranstaltungsort vorgebracht. Der Verein konnte die Verantwortlichen aber davon überzeugen, dass gerade der Museumskeller die geeignete Atmosphäre für die geplanten Veranstaltungen bieten konnte und dass der reibungslose Betrieb der Jugendherberge und des Museums weder durch die Konzerte behindert noch gestört werden würde. Die Stadt bewilligte zunächst die mietfreie Nutzung des Kellers durch die Dorflinde für eine Erprobungszeit bis März 1983. Am 11.12.1982 begannen die Konzerte der Dorflinde mit einer Großveranstaltung, bei der sieben Gruppen auftraten, unter ihnen auch Quodlibet und die Tom Bombadil Band. Man musste sehr rasch feststellen, dass neben den Gagen für die Bands noch viele weitere Kosten anfielen, an die man zunächst nicht gedacht hatte. Dennoch schaffte es der Verein im ersten Jahr nach der Gründung, 13 Veranstaltungen anzubieten, eine bunte Mischung aus Folk und Jazz.

1983 wurde beschlossen, die Veranstaltungen in größeren Abständen nur noch im ca. monatlichen Rhythmus stattfinden zu lassen, da man merkte, dass die Organisation zu vieler Konzerte ehrenamtlich einfach nicht zu bewältigen war. Ein Hightlight in diesem Jahr war der Auftritt des Titi Winterstein Quintetts, der mit seiner Zigeunermusik schon im Vorjahr für Begeisterung gesorgt hatte. In diesem Jahr ließ es sich der damalige Oberbürgermeister nicht nehmen, die Grußworte vor dem Konzert seines Namensvetters zu sprechen. Ab Herbst 1984 konnte der Museumskeller nicht mehr genutzt werden, da gründliche Renovierungsarbeiten vorgenommen wurden. Man wich auf das Theaterfoyer aus. Eröffnet wurde die Konzertreihe mit der irischen Folkgruppe Phooka. Der Eintrittspreis für Nichtmitglieder wurde einheitlich auf 6 DM festgesetzt, davor musste man bei preiswerten Gruppen 5 DM und bei teuren, bekannten Bands 8 DM zahlen. Im Herbst 1985 konnte dann der Museumskeller wieder als Veranstaltungsort genutzt werden. Zuvor hatte es ein Problem mit der Akustik gegeben. Bei der Renovierung war ein Holzpflaster Fußboden verlegt und mit Spezialmittel versiegelt worden. Dies führte zu einem Halleffekt, der Musikveranstaltungen stark beeinträchtigt hätte. Die Verantwortlichen der Stadt, vor allem der damalige Kulturdezernent Bürgermeister Löffert setzten sich dafür ein, dass die Akustik wieder verbessert wurde. Es konnten 1985 wieder 10 Konzerte angeboten werden. Glücklicherweise hatte das Ausweichen in das Theaterfoyer nicht zu einem Besucherschwund geführt, aber man war froh, als man die Konzerte wieder in der dafür besser geeigneten Atmosphäre des Museumskellers durchführen konnte. 1986 konnten nur fünf Konzerte stattfinden, da der Museumskeller im Herbst dieses Jahres wegen einer Dauerausstellung des Museums nicht genutzt werden konnte.

Bei der Hauptversammlung im Januar 1987 wurde Rolf-Jürgen Gelis wiederum wie bei den Wahlen zuvor als Vorsitzender bestätigt. Werner Kramer wurde zum Kassierer gewählt, ein Amt, das er bis heute innehat. Seine Frau Christa Kramer übernahm von Reinhard Lenz das Amt des Schriftführers. In diesem Jahr wurden 14 Konzerte angeboten und damit ein Ausgleich dafür, dass im Herbst und Winter des Vorjahres keine Veranstaltungen stattfinden konnten. 1988 wurden 6 Veranstaltungen im alten Museumskeller durchgeführt, eine zusammen mit dem Kunsthandwerksmarkt im Festungshof. Nach der Sommerpause fand dann der Umzug in den Keller unter der Jugendherberge statt. Es war eine Umgestaltung der Bühne notwendig, da der neue Keller andere Ausmaße hatte als der Museumskeller. Außerdem musste der Eingangsbereich verändert werden. Die Stadt übernahm 50% der hierbei anfallenden Kosten. Nach der Sommerpause wurden dann in dem neuen Keller weitere 6 Veranstaltungen durchgeführt. Die nächsten Jahre bis 1991 verliefen relativ problemlos. Es wurden zwischen 9 und 14 Konzerte pro Jahr veranstaltet. Der Schwerpunkt lag weitgehend auf Jazz. Im Herbst 1991 war wegen großer Umbauarbeiten ein erneuter Umzug in den Museumskeller notwendig, wo bis zum Frühjahr 1994 die Konzerte veranstaltet wurden. Für das Herbstprogramm 1994 konnte dann wieder der umgebaute Festungskeller genutzt werden. Im Vorfeld gab es noch einige Probleme mit der Einrichtung und den Abstellmöglichkeiten. Hier stand besonders die Theke im Vordergrund, die für die Dorflinde besonders wichtig ist, denn die Einnahmen aus dem Getränkeverkauf sind neben den Eintrittsgeldern und den Mitgliedsbeiträgen das wichtigste finanzielle Standbein des Vereins.

In der Hauptversammlung im Januar 1995 kandidierte Rolf Gelis nicht mehr als Vorsitzender der Dorflinde. Er hatte 13 Jahre lang diese Amt inne und an vorderster Stelle mit dafür gesorgt, dass über 25000 Musikbegeisterte aus Rüsselsheim und Umgebung bei internationalen Folk- und Blueskonzerten, sowie bei modernen, vorwiegend aber traditionellen Jazzkonzerten zu Gast sein konnten. Die Verträge für die Veranstaltungen für die nächsten Monate waren bereits geschlossen und konnten von seiner Nachfolgerin Dr. Sigrid Gürgens übernommen werden. Eine der letzten Amtshandlungen des alten Vorsitzenden war die Ernennung von Helmut Simon zum Ehrenmitglied. Simon gehörte zu den "geistigen den Vätern" des Vereins. Er war praktisch von Anbeginn als Kassenprüfer tätig gewesen. Auch die jüngeren Vereinsmitglieder werden sich noch an Helmut Simon erinnern, der es sich nicht nehmen ließ, bei verschiedenen Jazzveranstaltungen sein "Waschbrett" auszupacken und als Gastmusiker mitzuagieren. Die Kasse blieb in den Händen von Werner Kramer. Als Schriftführer wurde Bernhard Martin gewählt. Er übernahm diese Amt von Reinhard Lenz, der, von wenigen Unterbrechungen abgesehen, von Anfang in dieser Funktion für die Dorflinde tätig war. Der neue Vorstand bemühte sich um eine Neuausrichtung hin zu mehr Blues und Folk. Es war mit der "Jazzfabrik" Konkurrenz nach Rüsselsheim gekommen. Man versuchte zunächst mit der Jazzfabrik zu kooperieren. Es wurde ein Konzert mit Unterstützung des Kulturamtes im Rahmen der Jazzfabrik durchgeführt, die Matineeveranstaltung mit der Academic Jazz Band im Festungshof. Man merkte aber nach einiger Zeit, dass die Kooperation problematisch war. Da die Dorflinde nicht ihr Profil und ihre Selbständigkeit verlieren wollte, zog man sich aus der Jazzfabrik zurück, war aber weiter zu einer punktuellen Zusammenarbeit bereit.

Im September 1999 musste die Dorflinde für immer von ihrem langjährigen ehemaligen ersten Vorsitzenden Abschied nehmen, welcher der Kultur der Stadt und vor allem den Freunden von Folk und Jazz sehr viel gegeben hat. Bei der Mitgliederversammlung im August 2001 wurde ein neuer Vorsitzender gesucht, da Dr. Gürgens wegen der fehlenden Unterstützung, besonders im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, das Amt niederlegen wollte. Da kein neuer Vorsitzender gefunden wurde, wählte man einen Vorstand aus fünf Mitgliedern mit den bisherigen Vorstandsmitgliedern Dr. Sigrid Gürgens, Werner Kramer, Bernhard Martin. Dazu kamen noch Reinhard Lenz und Renate Ottermann. Es wurden außerdem als Beiratsmitglieder Angelika Grieser, Dr. Horst Gutzler, Frank Meier und Ulrich Reeg gewählt, die den Vorstand unterstützen sollten, wobei Ulrich Reeg einen besonders großen Arbeitsbereich bewältigen musste. Er hatte die Homepage der Dorflinde konzipiert (Mai 2000) und war auch weiterhin für sie verantwortlich. Die Veranstaltungsplakate wurden von ihm gestaltet und er war außerdem für den Aufbau der Bühne sowie für die Beleuchtung und die Beschallungsanlage zuständig. Bei der letzten Jahreshauptversammlung musste im Januar 2002 nochmals ein Wechsel bei den Vorstandsmitgliedern vorgenommen werden. Dem gleichberechtigten Vorstand gehören an: Angelika Grieser, Dr. Sigrid Gürgens, Dr. Horst Gutzler, Werner Kramer, Bernhard Martin. Der Vorstand verteilt die vielfältigen Aufgaben unter sich.

Von 2002 bis 2004 wurde das Programmspektrum - mit mäßigem Erfolg - durch vier Kleinkunstveranstaltungen erweitert. Im Februar 2004 schieden Angelika Grieser und Bernhard Martin aus dem Vorstand aus, Dr. Sigrid Gürgens, Dr. Horst Gutzler, Werner Kramer wurden wiedergewählt. Die Versammlung beschloss, die Kleinkunstreihe wieder einzustellen. Dafür fragten Musikerinnen und Musiker deutscher Irish-Folk-Bands an, ob die Dorflinde im Sommer ein Festival traditioneller irischer Musik im Festungshof organisieren könne. "Summer Trad" war geboren und wurde im Juni 2004 von der Dorflinde zusammen mit der Fa. Kolb und Musikern der Bands An Tor und Cara, mit städtischer Unterstützung, riesigem Aufwand und großem Erfolg (550 Zuschauer) durchgezogen. Im Juli 2005 gab es eine Neuauflage des "Summer Trad"-Festivals. Zwar war der Aufwand durch die Integration in den städtischen Kultursommer etwas geringer als 2004, aber leider auch der Zuschauerzuspruch. Eine gleichzeitig im Stadttheater laufendes Konzert der schwedischen Posaunisten Nils Landgren mit dem populären "Funky Abba"-Programm schien doch nicht ohne Auswirkung geblieben zu sein. Da noch andere "Überlastungserscheinungen" auftraten, wurde von weiteren Neuauflagen abgesehen. Bei den im Frühjahr 2006 fälligen Wahlen wurden - endlich - neue Vorstandsmitglieder gefunden: Werner Kramer und Dr. Horst Gutzler blieben, Erika Rohark, Werner Muster und Marcus Metz, der über die beiden "Summer Trad"-Festivals frisch zur Dorflinde gestoßen war, kamen neu dazu. Um für das 25-jährige Jubiläum 2007 gerüstet zu sein, beauftragte der Vorstand eine Designerin damit, für den Verein ein neues Erscheinungsbild ("corporate design") zu entwerfen, das anschließend umgesetzt wurde. Seither gibt es ein neues Logo, feste Farben und wiedererkennbare Grundlagen zur Gestaltung von Veröffentlichungen. Nachdem Dr. Horst Gutzler Ende 2006 aus dem Vorstand ausschied und dadurch ein Wechsel in der Öffentlichkeitsarbeit nötig wurde, hat Marcus Metz in diesem Bereich für neue Ansätze gesorgt.

2007 feierte die Dorflinde ihr 25-jähriges Bestehen. Das Jubiläumsjahr brachte neben dem 40.000 Konzertbesucher seit Vereinsgründung auch den Rekordbesuch mit 1.978 Konzertbesuchern und gleich zwei ausverkaufte Konzerte: Irische und schottische Musik mit dem Singer/Songwriter Ian Smith und dem Duo Begley & Edey und Jazz mit der Barrelhouse Jazzband und dem Boogie-Woogie-Pianisten Christoph Oeser. 2008 wurde der Besucherrekord von 2007 mit 2.046 Konzertbesuchern noch einmal übertroffen. Höhepunkt des Jahres war das Konzert der jungen schottischen Sängerin Julie Fowlis, das bereits im Vorfeld ausverkauft war und als erstes und damals einziges Deutschland-Konzert Besucher aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland nach Rüsselsheim zog. 2009 musste die Dorflinde den in die Jahre gekommenen Blüthner-Flügel reparieren lassen. Für 5000 € wurden Saiten und Mechanik komplett erneuert. Die Dorflinde musste dazu einen bedeutenden Teil ihrer für das kommende Konzertprogramm gebildeten Rücklagen aufbrauchen, stellte aber damit sicher, dass im Festungskeller weiterhin ein gutes Instrument steht. Der runderneuerte Flügel wurde am September beim Benefiz-Konzert "Flügelspiel im Festungskeller" von Pianisten verschiedenster Stilrichtungen wiedereingeweiht. Zum Ende des Jahres 2009 unterzog die Dorflinde ihr 2007 eingeführtes einheitliches Erscheinungsbild einem "Facelift" und ging zum Jahr 2010 mit einer erneuerten Website und einem neu gestalteten Programmflyer an die Öffentlichkeit.